itemis PODCAST

Transkript

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00:00:00: [Stinger] So, und jetzt sind wir an einer Diskussion wieder.

00:00:02: Da lehne ich mich gerne aus dem Fenster. Da beziehe ich auch gerne Prügel.

00:00:05: Das Thema war: Zieht man dann unbedingt immer nur Leute mit an?

00:00:10: Nein, macht man nicht.

00:00:11: Man baut gleichzeitig auch Schutzwälle auf

00:00:15: um das Unternehmen, wo jeder weiß: Ne, passt mal auf.

00:00:18: Mit denen will ich gar nicht zusammenarbeiten.

00:00:20: Da will ich gar nicht hin.

00:00:26: Melli: Herzlich willkommen zum itemis PODCAST.

00:00:28: Ich bin Melli, Softwareentwicklerin bei der itemis AG.

00:00:31: Gavin: Und ich bin Gavin, Softwareentwickler und Podcaster.

00:00:39: Was macht einen CEO aus?

00:00:42: CEOs leiten die Geschicke ihres Unternehmens aus dem Hintergrund.

00:00:45: Ein guter CEO ist ein gewiefter Stratege, aber persönlich komplett farblos.

00:00:50: Denn wenn er

00:00:51: oder sie jemals eine persönliche Meinung durchblicken lassen würde,

00:00:54: könnte, dass er dem eigenen Unternehmen schaden, oder?

00:00:58: Um diesen offensichtlichen Strohmann

00:01:00: gründlich auseinander zu nehmen, haben wir heute zwei Gäste im Studio.

00:01:04: Zuerst herzlich Willkommen, Jens Wagener, CEO und alleinverantwortlich

00:01:09: für mindestens 80 % des LinkedIn-Outputs der itemis AG.

00:01:12: Herzlich willkommen Jens. Jens: Dankeschön!

00:01:15: Gavin: Und Patrick Schwabe, Werkstudent Marketing bei itemis.

00:01:18: Normalerweise fuhrwerkt er hinter den Kulissen des Podcasts.

00:01:22: Aber heute haben wir ihn mal vor dem Mikro.

00:01:24: Schön, dass du da bist, Patrick. Patrick: Ich freue mich, dass ich dabei sein darf.

00:01:27: Hi! Gavin: Du hast dich für deine Bachelorarbeit

00:01:29: mit dem Thema CEO-Aktivismus auseinandergesetzt.

00:01:33: Kannst du uns kurz beschreiben, was es damit auf sich hat?

00:01:35: Patrick: Genau.

00:01:36: Das Thema CEO Aktivismus ist ein relativ neues Forschungsthema,

00:01:40: bei dem es darum geht, dass CEOs sich in der Öffentlichkeit äußern

00:01:47: und zwar zu Themen, die nichts mit dem eigenen Unternehmen zu tun haben.

00:01:50: Immer dann reden wir von CEO-Aktivismus.

00:01:53: Gavin: Das ist eine kurze, knappe Zusammenfassung.

00:01:56: Melli: Gute Definition.

00:01:58: Was mich interessieren würde: Wieso bezeichnet man das Ganze eigentlich

00:02:01: als Aktivismus?

00:02:02: Kannst du ein bisschen mehr ins Detail gehen?

00:02:04: Nur, weil ich mich öffentlich zu etwas äußere,

00:02:07: finde ich den Begriff Aktivismus doch sehr stark.

00:02:10: Patrick: Genau.

00:02:11: Es ist letzten Endes einfach ein passendes Wort,

00:02:14: das man gefunden hat, würde ich behaupten in der Forschung.

00:02:18: Dazu wird auch so ein bisschen kritisiert,

00:02:21: dass der Begriff nichts mit dem ursprünglichen Aktivismus zu tun hat.

00:02:25: Denn früher, wenn wir von politischem Aktivismus ausgehen,

00:02:30: war es immer so, dass das auch mit Risiko verbunden ist, Aktivismus durchzuführen.

00:02:36: “Ich weiß gar nicht, wie der Ausgang ist.

00:02:38: Ich versuche, für irgendwas einzustehen, was möglicherweise kontrovers

00:02:43: ist”, und CEO-Aktivismus hat in seltenen Fällen etwas damit zu tun

00:02:49: und ist eher auf der safen Seite, könnte man sagen.

00:02:52: Insofern ist die Kritik an dem Begriff angebracht.

00:02:56: Letzten Endes geht es einfach darum, dass ein CEO

00:02:59: aktiv das Wort ergreift, könnte man sagen.

00:03:03: Gavin: Interessant. Jens,

00:03:05: worauf ich im Intro schon angespielt habe:

00:03:07: Du hast einen amtlichen LinkedIn-Output zu

00:03:12: natürlich auch nicht-kontroversen Themen, aber eben auch zu kontroversen Themen.

00:03:16: Wie würdest du dich zu dem Begriff Aktivismus verorten?

00:03:21: Jens: Ich finde den Begriff eigentlich ziemlich passend, weil der leitet sich ja

00:03:26: ab von dem Wortstamm “aktiv”, ist

00:03:30: glaube ich Latein, kommt von “activus”.

00:03:33: Man muss, damit es lateinisch ist, einfach nur ein “-us” dranhänge.

00:03:36: Dann stimmt es.

00:03:37: Also Aktivismus kommt von activus und das heißt einfach aktiv sein.

00:03:42: Und wenn du dann auf

00:03:45: Social Media-Plattformen unterwegs bist, dann stellst du relativ schnell fest,

00:03:48: wenn du dich entsprechend äußerst,

00:03:50: zu Themen, die nicht unbedingt etwas mit deinem normalen Beruf zu tun haben,

00:03:55: dann betrittst du eben das Aktivisten-Spielfeld.

00:03:59: Gavin: Reagieren Leute auch dementsprechend darauf, sagen

00:04:02: dir: “Damit hast du nichts zu schaffen?”

00:04:06: Jens: Ja, also da passiert das, was überall anders auch passiert.

00:04:10: Je weiter du dich aus dem Fenster lehnst, desto mehr bekommst du mit von der Welt.

00:04:16: Und an der Stelle

00:04:19: muss man halt mit rechnen.

00:04:20: Also das ist auch eine Sache, die muss man sich erst mal trauen.

00:04:24: Das ist übrigens auch einer der Gründe, warum,

00:04:26: sage ich mal, die Beteiligung

00:04:29: an vielen Themen durch Mitarbeiter bei uns,

00:04:31: warum die nicht so hoch ist, wie ich mir die wünsche.

00:04:33: Weil da Leute einfach berechtigterweise Respekt vor haben.

00:04:38: Gavin: Ganz sicher Jens: Denn ab und zu wirst auch mal verprügelt.

00:04:41: Melli: Gibt es denn da Diskurse, wo du dich auf jeden Fall raushalten würdest?

00:04:44: Irgendwelche Richtungen oder Themen, wo du eben nicht drauf eingehen würdest?

00:04:48: Einfach weil es deiner Reputation schaden kann?

00:04:51: Jens: Ja, gibt es, die gibt es definitiv, die gibt es definitiv.

00:04:54: Also es gibt Themen, da würde ich komplett die Finger von lassen.

00:04:57: Melli: Gibt es da ein Beispiel?

00:04:59: Jens: Du kannst dich derzeit, wenn du dich bezüglich des Gaza-Konfliktes

00:05:03: im Netz positionierst im Netz, kannst du sicher sein,

00:05:07: erreichst du wenig, außer dass die Stimmung aufgeheizt wird.

00:05:11: Egal, für welche Seite du dich da jetzt entscheidest.

00:05:14: Du kannst dies sagen,

00:05:15: du kannst das sagen, das ist etwas, da würde ich mich nicht positionieren.

00:05:19: Gavin: Ja, die richtige Aussage gibt es da ganz sicher nicht.

00:05:22: Jens: Nein, da gibt es im Moment keine richtige Aussage, denn

00:05:25: du wirst dann automatisch gezwungen, Stellung zu beziehen.

00:05:29: Und na ja, dann ist es halt so, gerade

00:05:32: bei diesem Thema stehen Leute bereit und du wirst dann angegriffen.

00:05:36: So, damit muss man halt rechnen.

00:05:38: Und an dieser Stelle und das ist so

00:05:41: ein Punkt beim CEO-Aktivismus, muss man sich dann wirklich

00:05:45: entscheiden, bringt das das Unternehmen weiter?

00:05:48: Haben wir als Unternehmen tatsächlich etwas davon?

00:05:50: Und an dieser Stelle muss ich ganz klar sagen: Nee,

00:05:53: da hält man besser mal den Mund

00:05:55: und äußert sich nicht unbedingt.

00:05:58: Patrick: Das leitet uns eigentlich zu einem ganz interessanten Punkt,

00:06:02: denn eine der wichtigsten Diskussionen in der Forschung zu CEO-Aktivismus ist:

00:06:09: Auf welcher Basis entscheidet sich ein CEO eigentlich, aktivistisch aktiv zu sein?

00:06:14: Und da gibt es das eine Lager, das sagt:

00:06:17: Aussagen des CEOs basieren vor allem

00:06:21: auf seinen eigenen persönlichen Überzeugungen

00:06:24: und die andere Seite sagt, ein CEO äußert sich vor allem

00:06:29: aus Kalkül und um die Stakeholder zu befriedigen

00:06:33: beziehungsweise, um das Unternehmen möglichst positiv dastehen zu lassen.

00:06:38: Wie siehst du das, Jens?

00:06:39: Jens: Du, ist bei mir relativ einfach.

00:06:40: Ich bin da definitiv der erste Teil, denn das,

00:06:44: was ich sage, wozu ich mich öffentlich äußere, das stehe ich auch absolut hinter.

00:06:49: Das ist meine Meinung.

00:06:50: Und das sind die Themen, die wir auch dann bei

00:06:54: uns in der Firma versuchen, so umzusetzen.

00:06:57: Also ich bin zum Beispiel absoluter Fan von New Work

00:07:01: und das schon seit über 20 Jahren.

00:07:05: Und wenn ich dann solche

00:07:09: Artikel lese in den deutschen Leitmedien,

00:07:13: wo drinsteht: Okay, jetzt war es das mit dem Thema

00:07:17: Remote Work, ihr müsst alle wieder zurück ins Büro,

00:07:21: dann muss ich ehrlich sagen, da bin ich ziemlich sauer

00:07:24: und dann äußere ich mich dann entsprechend meiner eigenen Meinung.

00:07:29: So, und das die zufälligerweise dann auch die des Unternehmens ist,

00:07:33: da kann man jetzt überlegen, ist das ein Zufall?

00:07:34: Gavin: Ist das Zufall? Ich glaube auch eher nicht.

00:07:37: Jens: Nein, das ist halt kein Zufall.

00:07:39: Das sind dann Unternehmenswerte, die wir geschaffen haben,

00:07:42: die ich dann auch vehement vertrete.

00:07:45: Und dazu muss ich auch ganz ehrlich sagen, das ist auch der Punkt,

00:07:49: da lehne ich mich dann auch gerne sehr, sehr weit aus dem Fenster

00:07:52: und streite mich dann auch mit den Leuten, die da anderer Meinung sind.

00:07:56: Habe ich überhaupt kein Problem mit.

00:07:57: Weil an dieser Stelle finde ich das zielführend,

00:08:00: das ist eine Diskussion, die muss geführt werden.

00:08:02: Dass es dann an der Stelle

00:08:03: natürlich auch noch einen positiven Nebeneffekt gibt,

00:08:05: also viele sagen ja: “CEO-Aktivismus ist nichts anderes als Marketing.” Gut,

00:08:09: da müssen wir uns überlegen: Ist Marketing schlecht?

00:08:11: Nee, überhaupt nicht.

00:08:13: Die ganze Sache hat einen positiven Nebeneffekt, weil wenn du dich

00:08:16: entsprechend äußerst und Remote Work an dieser Stelle zum Beispiel propagierst,

00:08:20: ist das gleichzeitig für sehr viele Leute anziehend.

00:08:24: Die bewerben sich dann bei uns.

00:08:25: So, und das haben wir in den letzten Jahren gesehen.

00:08:28: Wir haben bei diesem Thema unwahrscheinlich profitiert,

00:08:30: haben unwahrscheinlich viele Leute eingestellt,

00:08:33: die tatsächlich zu uns gekommen sind, weil man ihnen woanders gesagt hat:

00:08:37: “Setz’ dich in Bus und Bahn oder in dein Auto und pendel eine Stunde.

00:08:41: Wir wollen dich hier vor Ort sehen.” Gavin: Ja, absolut richtig.

00:08:43: Jens: Dann haben sie gesagt: Mach ich nicht und

00:08:45: sind lieber woanders hingefahren, nämlich zu Hause geblieben.

00:08:48: Melli: Ich habe das Gefühl, bei den meisten Jobsuchenden

00:08:50: - würde ich jetzt mal behaupten - würden die sich auch einfach

00:08:53: ein Unternehmen wünschen,

00:08:54: was das so ein bisschen propagiert und einfach pro New Work ist.

00:08:58: Also ich kenne zumindest keinen,

00:08:59: auch aus meinem Freundeskreis, der sagen würde: Ne, so wie ihr das macht,

00:09:03: so wie dein Job ist, da hätte ich jetzt überhaupt keine Lust drauf.

00:09:07: Patrick: Das ist auch

00:09:07: ein interessanter Forschungsstrang, den wir jetzt schon erlebt haben

00:09:12: zum Thema CEO-Aktivismus:

00:09:14: Auswirkungen auf Jobsuchende.

00:09:16: Und das, was ihr sagt, ist sicherlich richtig.

00:09:18: Propagierung von New Work

00:09:22: und so weiter und so fort, kommt gut an.

00:09:25: Auf der anderen Seite muss der CEO aber bei seinen,

00:09:29: ich sage mal, Nicht-Employer-Branding-Aussagen

00:09:32: so ein bisschen aufpassen, was er genau sagt.

00:09:35: Weil wenn ich mich jetzt zum Beispiel liberal äußere

00:09:39: und ich eine konservative Person auf Jobsuche habe, dann denkt sich

00:09:44: die konservative Person vielleicht: “Hmm, der hat sich liberal positioniert.

00:09:48: Von dem Unternehmen lasse ich mal lieber

00:09:50: die Finger, da passe ich nicht rein.” Jens: Genau.

00:09:53: Und das ist das Schöne an der Sache.

00:09:55: Man hält dann auch gleich die Leute ab, die man gar nicht möchte.

00:09:58: Gavin: Wollte ich auch gerade sagen, das ist doch eigentlich...

00:10:00: Jens: Das ist alles so gewollt.

00:10:03: Gavin: Das ist ein Recruiting-Tool.

00:10:05: Jens: Ja, also nicht nur im Bereich Recruiting.

00:10:07: Wir äußern uns auch an...

00:10:09: das gilt auch für ganz bestimmte

00:10:12: Klassen von Kunden.

00:10:14: Also es gibt ja sehr, sehr viele Leute, die der Meinung sind, sie können

00:10:20: Dienstleistungen absolut billig einkaufen.

00:10:22: Gavin: Ja, ja.

00:10:23: Jens: Und wir müssen mal gucken, wie wir uns dann insgesamt

00:10:26: so als Unternehmen positionieren und was ich dann auch sage,

00:10:30: da wird niemals das Thema billig vorkommen.

00:10:33: Wir machen es nicht billig.

00:10:34: Also bei all dem, was wir tun,

00:10:37: lege ich Wert darauf, dass wir sagen, wir haben eine hohe Qualität.

00:10:40: Gerade dieser Aspekt New Work, der führt zu hoher Mitarbeiterzufriedenheit.

00:10:44: Und wenn du irgendwie als Kunde am Ende des Tages

00:10:46: eine vernünftige Leistung haben willst, eine gute Leistung haben willst,

00:10:48: dann kannst mit uns zusammenarbeiten, weil wir eben

00:10:52: im Hintergrund halt sehr, sehr viel machen,

00:10:54: damit unsere Mitarbeiter motiviert sind und bei dir

00:10:58: die Arbeit leisten, die du von uns erwarten kannst.

00:11:01: So, und am Ende des Tages ist das halt auch eine Überzeugung, die wir haben.

00:11:04: Also die nicht nur ich habe, die das Unternehmen halt trägt

00:11:09: und wir sehen da den Erfolg.

00:11:11: Also wir sind bei unseren großen Kunden mit verschiedensten Teams unterwegs und

00:11:16: leisten da gute Arbeit.

00:11:19: Aus dem Homeoffice heraus.

00:11:21: Und wenn man sich dann diese Leistungs-Diskussion anguckt,

00:11:25: die andere derzeit führen, wo gesagt wird,

00:11:26: das geht gar nicht, du kannst nicht erfolgreich sein.

00:11:29: Erfolg geht nur, wenn du die Leute ins Büro schickst.

00:11:32: Und so weiter und so fort.

00:11:34: Ja, da kann ich nur sagen, das ist ganz, ganz großer Quatsch.

00:11:36: Das ist absoluter Blödsinn.

00:11:39: Ja, im Gegenteil.

00:11:40: Also, wenn du die Leute so behandelst, dann musst du dich nicht wundern,

00:11:43: wenn die Leistung sinkt.

00:11:44: So, und jetzt sind wir in einer Diskussion wieder.

00:11:47: Da lehne ich mich gerne aus dem Fenster.

00:11:48: Da beziehe ich auch gerne Prügel

00:11:51: und naja.

00:11:54: Das Thema war: Zieht man dann immer unbedingt nur Leute mit an?

00:11:58: Nein, macht man nicht.

00:11:59: Man baut gleichzeitig auch Schutzwälle auf

00:12:04: um das Unternehmen, wo jeder weiß: “Nee, pass mal auf

00:12:06: mit denen

00:12:08: will ich gar nicht zusammenarbeiten, da will ich gar nicht

00:12:09: hin.” Gavin: Interessant, gerade zum Thema Kunden.

00:12:12: Da habe ich mich jetzt schon mehrfach gefragt:

00:12:16: Da wir ja doch eine ganze Menge Umsatz mit dem Verkauf von Dienstleistungen

00:12:21: machen, hast du jemals Schiss, dass du Kunden

00:12:24: abschreckst, die ganz schön einträglich sein könnten?

00:12:28: Gerade mit Homeoffice?

00:12:29: Jens: Absolut. Mit dem Thema Homeoffice eigentlich nicht.

00:12:31: Da ist es ja so, da haben wir sogar unsere, sage ich mal,

00:12:36: Position vertraglich abgesichert.

00:12:38: Wir haben mit unseren Kunden dann auch entsprechende Remote-Verträge

00:12:42: und müssen an den Diskussionen, die dann bei unseren Kunden stattfinden,

00:12:48: Homeoffice oder nicht Homeoffice, da müssen wir gar nicht dran teilnehmen.

00:12:50: Machen wir aber trotzdem und stärken den Leuten bei unseren Kunden

00:12:54: den Rücken, die halt auf unserer Seite stehen.

00:12:58: Unabhängig davon natürlich sagen wir bestimmte Dinge auch nicht.

00:13:02: Ja, es ist auch so, bei unseren Kunden ist auch nicht alles toll.

00:13:06: Die machen manchmal auch

00:13:08: Fehler.

00:13:09: Letztendlich ist es so, sind wir ja auch dazu da,

00:13:12: mit unserer Dienstleistung dafür zu sorgen, dass diese Fehler verschwinden.

00:13:17: Aber ich würde einen Teufel tun und sagen, hier bei Kunde A:

00:13:20: “Meine Güte, nee Leute, wenn ihr wüsstet, was da wirklich abgeht”,

00:13:24: erstmal dürften wir das nicht, und zweitens wäre das dann tatsächlich

00:13:27: wirklich mal ein Eigentor.

00:13:29: Gavin: Ja, da gehe ich fest von aus.

00:13:31: Patrick, was ist denn der Stand der Wissenschaft

00:13:33: zum Thema CEO-Aktivismus und Sales?

00:13:36: Patrick: Zum Thema Sales

00:13:38: habe ich ein total spannendes Paper gelesen, das auch so ein bisschen zeigt,

00:13:42: dass wir als Menschheit einfach irgendwie so ein bisschen

00:13:46: inkonsistent mit uns selber sind und eine gewisse Doppelmoral fahren.

00:13:50: Es gab eine politische Entscheidung

00:13:53: in den USA, mit der viele Unternehmen nicht einverstanden waren.

00:13:59: Und da haben 50

00:14:01: CEOs großer Unternehmen einen Brief unterschrieben

00:14:06: und veröffentlicht, in dem es darum ging: “So geht es nicht weiter.

00:14:10: Das ist eine politische Entscheidung, die gefällt uns überhaupt nicht.”

00:14:15: Und daraufhin gab es einen großen Aufschrei.

00:14:18: Vielen Leuten hat es überhaupt nicht gefallen,

00:14:21: wie sich diese Unternehmen geäußert haben,

00:14:24: und wollten die Unternehmen boykottieren.

00:14:28: Eines der Unternehmen, das da

00:14:29: ganz besonders ins Kreuzfeuer geraten ist, ist Walmart.

00:14:33: Das ist in den USA ja so der Laden für alles.

00:14:37: Und für ein paar Wochen war es so, dass die Umsätze von Walmart

00:14:42: tatsächlich zurückgegangen sind, und zwar deutlich.

00:14:45: Nach vier Wochen passierte dann aber das Wahnsinnige:

00:14:49: Die Leute haben angefangen, wieder bei Walmart einzukaufen,

00:14:53: und zwar sogar mehr als vorher.

00:14:55: Denn in den vergangenen vier Wochen

00:14:58: haben die ihre Einkäufe vermutlich einfach ausgelassen.

00:15:01: Denn Walmart ist häufig der einzige Anbieter

00:15:04: für ganz, ganz viele Sachen in der Umgebung.

00:15:07: Und viele Leute dachten sich wahrscheinlich: “Okay,

00:15:11: vielleicht will ich doch nicht 50 Kilometer weiter fahren, um mir jetzt

00:15:15: keine Ahnung was zu kaufen, eine neue Spülmaschine oder so was.

00:15:18: Und stattdessen sind die dann trotzdem zu Walmart gegangen

00:15:22: und haben diesen Effekt, der ursprünglich eingetreten war, wieder wettgemacht.

00:15:28: Und wie gesagt, das zeigt einfach so ein bisschen,

00:15:32: dass wir irgendwie eine gewisse Doppelmoral fahren

00:15:35: und schnell vergessen können.

00:15:36: Jens: Ich eröffne mal ein anderes Thema hier.

00:15:39: Wenn wir über CEO-Aktivismus sprechen, da gibt es ja

00:15:42: diesen lustigen Herrn, der neuerdings viereckige Autos baut,

00:15:46: der sich auch eigentlich

00:15:47: häufig und immer zu Themen äußert.

00:15:51: Und da muss man ganz ehrlich sagen,

00:15:53: wenn ich mir das anhöre, was da gesagt wird, das stimmt für mich nicht.

00:15:57: Also selbst wenn ich mir vorstelle,

00:15:59: ich werde es irgendwie auf der rechten Seite des politischen Spektrums zu Hause,

00:16:03: würde ich als CEO immer noch sagen: “Meine Güte Alter,

00:16:05: halt doch mal den Mund.” Ja, was du hier erzählst, geht gar nicht.

00:16:09: Ich weiß nicht, ob ihr die letzten Aussagen gehört habt.

00:16:11: Da hat er seine eigenen Kunden angegriffen.

00:16:13: Da hat er erzählt: “Ja, wenn ihr nicht mehr weiter Werbung bei Twitter schaltet,

00:16:19: dann seid ihr schuld daran, dass das Unternehmen

00:16:21: bald nicht mehr da ist.” Da habe ich mir gedacht: “Wow, was für eine Aussage.”

00:16:26: Und das auch noch vor Publikum.

00:16:28: Und dann, dann wird es rausgetragen.

00:16:30: Und am Ende des Tages stellt man sich dann die Frage: Was bringt dir das denn?

00:16:36: Melli: Aufmerksamkeit?

00:16:38: Jens: Ja, gut,

00:16:40: Aufmerksamkeit, Melli, die kann man haben, aber für Aufmerksamkeit muss

00:16:43: man weiß Gott auch nicht alles machen.

00:16:44: Ich kann auch nicht nur mit Unterhose bekleidet

00:16:47: und einem itemis-Shirt in Dortmund durch die Stadt, wenn Spieltag ist.

00:16:50: Damit erreiche ich ja auch Aufmerksamkeit.

00:16:51: Wäre aber glaube ich auch nicht die beste Idee.

00:16:56: Ab und zu ist es so,

00:16:57: da muss man sich mal wirklich überlegen, was man mit seinen Aussagen erreicht.

00:17:01: Ja, ich habe das am Anfang gesagt.

00:17:02: Bestimmte Themen soll man besser nicht anschneiden,

00:17:05: denn man hat eine Verantwortung gegenüber seinem eigenen Unternehmen.

00:17:08: Und spätestens wenn klar ist, dass das Meinungsbild sehr divers ist,

00:17:14: dann muss man sich überlegen, was man sagt.

00:17:16: Und dann sollte

00:17:19: auch wirklich sichergestellt sein, dass das Unternehmen hinter einem steht.

00:17:22: Und das ist etwas, was ich bei Herrn Musk auch gerade

00:17:25: bezweifle: Dass jeder Mitarbeiter der Meinung ist, er wird gerade gut geführt.

00:17:29: Gavin: Ja sicher, das sind Leute, die du an ihre Schreibtische kettest und

00:17:35: mit Kündigung bedrohst, wenn sie nicht zig Überstunden machen.

00:17:39: Wirklich selten.

00:17:40: Melli: Ich glaube, solche Leute ignorieren

00:17:42: auch ihre Verantwortung dem Unternehmen gegenüber.

00:17:44: Sie haben einfach Lust, selber da irgendwas zu sagen und ignorieren,

00:17:47: dass sie ja eben auch für das Unternehmen in gewisser Weise stehen.

00:17:52: Jens: Na ja, das ist so der Punkt.

00:17:54: Also die haben auch ein anderes Verhältnis

00:17:57: dazu - wem gehört das Unternehmen überhaupt?

00:18:01: Also dieses Unternehmen, über das wir sprechen, das gehört diesem Menschen.

00:18:03: Das ist seins.

00:18:05: Den interessiert das nicht, was andere sagen.

00:18:08: Das ist natürlich auch schon so ein Werte-Grundsatz,

00:18:10: der bei uns völlig anders ist.

00:18:12: Also die itemis AG gehört nicht mir.

00:18:15: Im Gegenteil, wir haben schon, als wir die itemis AG gegründet haben,

00:18:18: dafür gesorgt, dass

00:18:20: dieses

00:18:20: Unternehmen vielen Menschen hört und nicht wenigen.

00:18:23: Patrick: Ich finde, das zeigt doch so ein bisschen,

00:18:25: in welchem State wir uns gerade als Gesellschaft befinden.

00:18:31: CEOs werden mittlerweile so ein bisschen als Influencer angesehen,

00:18:36: wenn CEOs es denn darauf anlegen.

00:18:39: Also, du bist,

00:18:42: und das kann man auch anhand von Forschung belegen,

00:18:45: du stehst mit Politikern

00:18:49: und irgendwelchen Fußballstars

00:18:52: gegebenenfalls auf einer Ebene, wenn ihr die gleiche Followerzahl habt

00:18:56: und die Aussagen, die du als CEO tätigst haben

00:18:59: genauso viel Wert, wie die Aussagen von irgendeinem Rockstar.

00:19:04: Wie gesagt, immer vorausgesetzt, du hast gleich viele Follower.

00:19:07: Und das hat eben auch seine Vorteile.

00:19:11: Melli: Bist du denn Influencer, Jens?

00:19:13: Bezeichnest du dich als Influencer?

00:19:15: Jens: Nein, nein, das muss ich ganz ehrlich sagen.

00:19:18: Ich habe keine Schar von Fanboys und meine Follower-Zahl ist noch nicht hoch genug.

00:19:23: Nein, die Followerzahl, da

00:19:24: kann ich euch auch mal was sagen, die steigt bei mir, steigt konstant.

00:19:29: Das sind so ein paar 100

00:19:31: im Monat, die dazu kommen.

00:19:34: Da sind aber nie diese riesengroßen Sprünge drin.

00:19:37: Das heißt, auf eine Million

00:19:38: Followerzahl kommt man mit den Äußerungen, die ich tätige, nicht.

00:19:42: Dazu müsste ich mich einfach häufiger äußern und ich müsste mich,

00:19:46: haben wir schon mehrfach angesprochen, ich müsste mich provokanter äußern.

00:19:49: Also wirklich, spielt gar keine Rolle, ob du

00:19:52: dann hinterher einen Shitstorm abbekommst oder nicht.

00:19:55: Das ist das Thema Aufmerksamkeit und dann kriegst du halt

00:19:58: sehr, sehr viele Leute dazu.

00:20:00: Die Frage ist: Will man die denn überhaupt haben?

00:20:04: Will man die überhaupt haben? Also

00:20:06: wenn ihr euch meine Follower anguckt, die sind

00:20:09: aus unserer Softwareentwicklungs-Bubble.

00:20:10: Da ist sehr viel AI drinnen, sehr viel Systems Engineering drin.

00:20:16: Da sind Recruiter bei.

00:20:17: Das ist alles noch Job-bezogen, aber da ist nicht

00:20:21: dieses Krawallo-Publikum, was unterhalten werden will.

00:20:25: Die habe ich nicht und die vermisse ich auch nicht.

00:20:29: Gavin: Da stellt sich dann

00:20:29: natürlich auch die Frage: Wann wird das ganze zum Selbstzweck?

00:20:34: Wann machst du das ganze nur noch um dein eigenes Ego zu streicheln?

00:20:39: Da gibt es sicherlich so einige.

00:20:42: Wir kommen immer wieder zurück auf Elon Musk.

00:20:44: Ich glaube, der

00:20:46: hat seit 20 Jahren nichts anderes gemacht, als sein Ego zu streicheln.

00:20:49: Patrick: Ja.

00:20:52: Narzissmus ist einer der Einflussfaktoren

00:20:55: von CEO-Aktivismus.

00:20:59: Gavin: Interessant, Interessant.

00:21:01: Ja, guter Punkt.

00:21:02: Was sind überhaupt die Einflussfaktoren, die du feststellen konntest?

00:21:05: Patrick: Also einerseits die Stakeholder: Was denken die über mich?

00:21:09: Was wollen die von mir hören?

00:21:11: Dann die Bekanntheit des CEOs, die Macht, die der CEO hat

00:21:18: und eben der Narzissmus des CEOs.

00:21:22: Das sind so Sachen, die postuliert werden

00:21:26: dürften zu

00:21:27: CEO-Aktivismus führen, wobei das noch nicht so genau untersucht wurde.

00:21:31: Jens: Ja, du hast aber da schon was ganz interessantes gesagt.

00:21:34: Also wenn du das richtig machst und die entsprechende Followerzahl bekommst,

00:21:39: also bist dann quasi Rockstar und Sportheld, Fußballer und

00:21:43: so weiter und so fort.

00:21:44: Und natürlich wollen das viele Leute.

00:21:46: Wer will denn nicht im Rampenlicht stehen?

00:21:49: Kann ich euch sagen: Ich.

00:21:50: Ich brauche das nicht, ist das Schlimmste, was du mir antun kannst.

00:21:52: Stell mich irgendwo auf eine Bühne und alle Leute klatschen und jubeln mir zu.

00:21:56: Da fühle ich mich nicht wohl. Das ist nicht mein Ding.

00:21:59: Überhaupt nicht.

00:22:00: Ja, ich sage gerne meine Meinung und ich stehe da auch zu.

00:22:03: Aber ansonsten muss da keiner Beifall klatschen.

00:22:05: Das heißt, vielleicht bin ich da der Anti-Narzisst,

00:22:07: vielleicht ist bei mir irgendwas falsch gelaufen.

00:22:10: Ich brauche das nicht.

00:22:11: Aber du hast vollkommen recht, bei vielen, vielen Leuten ist das anders

00:22:15: und das ist ja nicht nur im Bereich CEO-Aktivismus so.

00:22:18: Guck dich um, du siehst bei LinkedIn, da sind sehr, sehr viele Leute,

00:22:23: die schreiben richtig gut, die haben richtig gute Beiträge.

00:22:26: Die haben eine hohe Followerzahl, die Lea Martin fällt mir da ein, die ist

00:22:32: ein super Sprachrohr im Bereich Recruiting.

00:22:35: Die ist auch sehr, sehr zurückhaltend.

00:22:36: Und dann hast du in der gleichen Bubble Leute,

00:22:39: da liest du einen Beitrag und denkst: “Meine Güte, das ist total dämlich.

00:22:42: Jeder merkt hier geht es doch nur um dich.

00:22:45: Das ist reine Selbstdarstellung.”

00:22:46: Und am Ende des Tages kannst du dir mal angucken: Als Selbstdarsteller

00:22:49: hast du wahrscheinlich sogar die höhere Followerzahl.

00:22:51: Gavin: Da gehe ich fest von aus.

00:22:54: Das hat Patrick ja letztendlich eben auch schon, zumindest bezogen

00:22:58: auf CEO Aktivismus gesagt, dass die Selbstdarstellung vermutlich

00:23:04: ein wichtiger Punkt ist.

00:23:07: Aber ich würde dazu auch irgendwie sagen,

00:23:11: sich selbst zu ernst nehmen

00:23:15: steht der

00:23:17: Meinungsbildung irgendwie im Weg.

00:23:20: Und um gute Meinungen zu verbreiten, zu äußern,

00:23:25: muss man sich erst mal eine gute Meinung bilden.

00:23:28: Jens: Man muss eine gute Meinung haben und man muss seine Meinung dann auch

00:23:31: verteidigen können. Gavin: Na klar.

00:23:33: Jens: So,

00:23:34: das heißt,

00:23:34: wer jetzt über Gendern redet, über Diversität, Inklusion und so,

00:23:37: dann musst du dich halt mit beschäftigt haben.

00:23:39: Und du siehst halt sehr, sehr

00:23:40: viele Leute machen das nicht, die hauen einfach nur was raus.

00:23:45: Irgendwelche Aussagen stehen da und die reichen,

00:23:49: um das Volk dann anzuzünden.

00:23:52: Die streiten sich dann unter einem Beitrag,

00:23:54: aber in Wirklichkeit hast du nichts gesagt.

00:23:56: Gavin: Das ist ja auch völlig klar. Wenn du

00:23:59: ein polarisierendes Thema hast, sagen wir mal Maximalfall:

00:24:03: 50 % deines möglichen Publikums sind

00:24:06: dagegen, 50 % sind dafür und zwar stark.

00:24:10: Dann hast du mit deiner Meinung direkt

00:24:13: schon 50 % deines möglichen Publikums, das sich überhaupt

00:24:17: jemals dafür interessieren könnte, was du sagst, abgeholt.

00:24:21: Das schaffst du mit weniger polarisierenden Themen ja überhaupt

00:24:26: gar nicht, weil sich nicht genug Leute überhaupt dafür interessieren.

00:24:30: Jens: Richtig.

00:24:30: Also du kannst wunderbare Beiträge zum Thema,

00:24:34: nehmen wir mal die Firma OpenAI,

00:24:38: also was dort vor 14 Tagen los war.

00:24:40: Es war ein echter Wirtschaftskrimi.

00:24:42: Meine Güte, wie spannend war das denn?

00:24:43: Da fliegt der Chef raus und die Belegschaft sagt:

00:24:48: “Nein, du bleibst!” Und dann ging's auf einmal um dieses und das.

00:24:51: Super spannende Sache.

00:24:53: Hat keinen bei LinkedIn interessiert.

00:24:55: Es ist einfach nicht interessant.

00:24:58: Aber noch mal geh heute hin und schreib: “Der Söder hat recht.

00:25:01: Herzlichen Glückwunsch, Bayern macht alles richtig”,

00:25:04: und verbinde das noch mit so einer Aussage: “Ja, die sind ja auch

00:25:06: Fußball-Abonnements-Meister, die wissen schon wie das geht.”

00:25:10: Ja, haust da irgendeinen Schwachsinn raus und schon

00:25:14: siehst du, wie die Impressionen nur so rein purzeln.

00:25:16: Bab, bab, bab, bab, bab.

00:25:18: Gavin: Klar.

00:25:20: Im Zweifel, wie soll ich das sagen?

00:25:23: Du bekommst dann Engagement.

00:25:24: Aber wirklich bei rum kommt da irgendwie nichts.

00:25:29: Jens: Nein, nein, es kommt nichts bei rum,

00:25:31: es kommt überhaupt nichts bei rum und wie gesagt, deswegen:

00:25:34: Manche Themen diskutiert man intern und damit geht man nicht nach außen.

00:25:39: Bei manchen Themen würde ich mir aber auch wünschen, wenn die auch bei uns im Haus

00:25:43: ein bisschen vehementer nach außen vertreten werden würden.

00:25:48: Aber wir machen da an vielen Stellen

00:25:52: sehr wenig.

00:25:52: Es gibt zum Beispiel ein Thema, das liegt mir sehr am Herzen.

00:25:55: Das ist das Thema Inklusion.

00:25:57: Da gibt es

00:26:01: sehr, sehr viele Aktivisten und da gibt es

00:26:05: immer so eine Standard-Meinung, die dann vertreten wird.

00:26:07: Und wenn man das zum Beispiel hinterfragt, dann stellt man fest:

00:26:11: Nein, das Thema ist viel komplexer

00:26:13: und da müsste man eigentlich viel mehr machen und

00:26:17: auch in einer anderen Form als in der, in der das Thema meistens vorgetragen wird.

00:26:21: Sehr, sehr viel in diesem Umfeld

00:26:25: funktioniert über Betroffenheit und so weiter und so fort.

00:26:28: Und sehr, sehr wenig, was in diesem Umfeld diskutiert wird, sind

00:26:33: wirklich mal echte Vorschläge aus der Unternehmens-Praxis.

00:26:35: Also Vorstellung, was kann man machen, was haben wir gemacht?

00:26:38: Und so weiter und so fort.

00:26:39: Und wir haben uns zum Beispiel

00:26:39: jetzt für das nächste Jahr vorgenommen, dass wir dieses Thema mal öfter spielen

00:26:43: und auch einfach mal

00:26:46: dann ein paar Storys bringen, wo man sieht, was kann man machen,

00:26:49: was funktioniert, was funktioniert nicht und nicht immer nur

00:26:53: dieses Grundthema raushauen. Ja, natürlich.

00:26:55: Man muss mehr Leute einen Zugang zum Arbeitsmarkt geben, auch

00:27:00: anderen Gruppen, die gehandicapt sind.

00:27:02: Und so weiter und so fort.

00:27:03: Ja, das ist die Standard-Diskussion. Ja, das habe ich

00:27:05: aber schon unterschrieben, und zwar schon vor 20 Jahren.

00:27:07: Aber wie macht man das denn?

00:27:09: Ja, wie macht man das denn?

00:27:11: Wie sieht denn das in der Praxis aus?

00:27:13: So, weil damit kannst dann wirklich mal sagen: “Guck mal, so haben wir das gemacht

00:27:18: und so sieht das aus.” Und dann kann man so ein Thema weiterentwickeln

00:27:22: und dann hat so ein Thema auch Substanz.

00:27:24: Alles andere ist oft einfach nur Gelaber.

00:27:27: Gavin: Ja, und da muss man dann halt am Ende auch Geld in die Hand

00:27:30: und Mühen auf sich nehmen, um aus dem Gelaber Realität zu machen.

00:27:35: Jens: Genau.

00:27:36: Aber wie gesagt, wir haben es festgestellt,

00:27:38: eigentlich ist das Gelaber doch viel interessanter als

00:27:42: echte Fakten.

00:27:43: So ist die Welt eben, was will man machen?

00:27:46: Gavin: Und auf jeden Fall einträglicher.

00:27:48: Jens: Genau.

00:27:49: Melli: Ich weiß nicht, was Patrick

00:27:50: aus seiner Abschlussarbeit als Fazit gezogen hat.

00:27:53: Ist das jetzt gut oder ist es schlecht, dass du da noch

00:27:55: ein paar Schlussworte für uns.

00:27:57: Patrick: Das Fazit ist wie immer in der BWL eigentlich.

00:28:01: Es ist ein zweischneidiges Schwert.

00:28:03: CEO-Aktivismus kann man betreiben, muss man nicht.

00:28:06: Pass immer auf, wenn du es tust,

00:28:08: aber du kannst auch richtig fett, damit der Gewinner werden.

00:28:12: Gavin: Ach, die harten Fakten liegen euch WiWis nicht so, oder?

00:28:18: Alles klar.

00:28:19: Vielen Dank, dass ihr beide da wart.

00:28:21: Hat mich sehr gefreut. Jens: Ja, dankeschön.

00:28:23: Patrick: Hat Spaß gemacht.

00:28:24: Gavin: Mir auch. Melli: Bis bald!

00:28:26: Gavin: Dann wünsche ich euch noch einen schönen Tag.

00:28:28: Bis dann! Jens: Ciao. Gavin:

00:28:38: Und an

00:28:38: euch, liebe Zuhörer*innen: Vielen Dank fürs Zuhören.

00:28:42: Wir freuen uns wie immer über alles, was Ihr an Lob oder Kritik loswerden wollt.

00:28:46: Dazu könnt ihr uns einfach eine Mail an podcast@itemis.com schreiben.

00:28:50: In zwei Wochen haben wir wieder zwei spannende Gäste

00:28:53: und sprechen über Corporate Entrepreneurship.

00:28:56: Was es mit diesem Zungenbrecher auf sich hat, finden wir dann gemeinsam raus.

00:29:01: Habt einen schönen Tag!